Themenwelten

Was sind Themenwelten

Themenwelten bilden einen Kontrapunkt zu den Fachwelten. Hier steht kooperatives Lernen im Vordergrund. Als Lerngegenstand wird bewusst ein Thema gesetzt. Dieses wird aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Fachbereiche beleuchtet.

Die Jugendlichen übernehmen in den Themenwelten eine Teilverantwortung für den Unterricht. So können sie zum Beispiel einzelne Unterrichtssequenzen gestalten und bei der Auswahl von Aktivitäten mitbestimmen. In der Regel entsteht am Ende einer Themenwelt ein Produkt. Themenwelten sind dadurch auch eine Übungsanlage für die Projekte.

Wichtig sind uns zudem der Lebenswelt- und Arbeitsweltbezug.

Die Lehrperson bestimmt das Thema und die Inhalte der Themenwelt. Der zeitliche Umfang ist vorgegeben, ebenso die Kompetenzen der Fachbereiche, welche zu bearbeiten sind.

Kriterien im Detail

Bei der Konzeption einer Themenwelt, orientieren sich die Lehrpersonen an folgenden Kriterien:

Lebensweltbezug

Die Frage «Was bringt mir das?» der Schülerinnen und Schüler muss mit einer sinnvollen Antwort gekontert werden. Ein Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen muss klar vorhanden sein.

Kooperatives Lernen

Partner- und Gruppenarbeit/-austausch stehen im Vordergrund.

Aussenweltbezug

Der Aussenweltbezug lässt sich auf verschiedene Weise erreichen:

  • Einzelne Unterrichtssequenzen finden ausserhalb des Schulhauses statt.
  • Die in der Themenwelt entstehenden «Produkte» müssen gegen aussen eine Wirkung haben.
  • Möglich und gewünscht ist auch, Sichtweisen/Menschen von «aussen» in die Schule zu holen.
  • Einblicke in die Arbeits- und Berufswelt

Teilverantwortung der Schülerinnen und Schüler

Die Jugendlichen müssen selbst für gewisse Teile der Themenwelt Verantwortung übernehmen und sollen Entscheidungen treffen können.

Beispiel einer Themenwelt

Arbeitstitel / Thema:
Foodwaste

Beteiligte Fachbereiche:
WAH, ERG, RZG, NT (BNE)

Autorenteam:
Teilprojektgruppe Projektunterricht

Zeit:
6 Wochen à 6-8 Lektionen pro Woche

Entwurf der Idee:

Einstieg:

  • Film (We feed the world)
  • Menu kochen und überlegen/diskutieren, was mit den Resten passiert

Inhalt:

  • Bewusstmachen der Problematik
  • Inwiefern es uns betrifft
  • Globale Auswirkungen: Mangel vs. Überfluss
  • Ökobilanz von verschiedenen Lebensmittel
  • Ressourcenverbrauch (Wasser, Energie, CO2, Bodennutzung)
  • Eigenes Konsumverhalten, Konsumtagebuch
  • Biogasanlage, einzelne Betriebe, Verbrennungsanlage, Kulinata
  • Lösungsansätze: Ässbar, To good to go, Foodsharing, Madame Frigo, Ünique-Gemüse, Rette mich

Produkt:

  • Foodsave-Bankett aus Resten von zu Hause
  • Reportage über einen der Lösungsansätze

Checkliste Kriterien:

Lebensweltbezug: Bewusstwerden über das eigene Ess- und Konsumverhalten. Auswirkungen der Ernährung auf die Umwelt und die Gesellschaft.

Kooperatives Lernen: Gespräche und Diskussionen, Umfragen und Interviews, ernährungspraktische Umsetzung

Aussenweltbezug: Kommentar ausstehend

Teilverantwortung für Schüler:innen: Kommentar ausstehend

Material und Räume:
WAH-Küche & Theorieraum

Kompetenzen aus den Fachbereichen:
Noch zu bestimmen

Umsetzung im Schulhaus

Im Wochenplan sind insgesamt 4 Zeiteinheiten für die Themenwelten vorgesehen:

  • 2 Zeiteinheiten à 90 Minuten an einem Vormittag (kann kombiniert werden)
  • 1 Zeiteinheit à 90 Minuten an einem weiteren Vormittag
  • 1 Zeiteinheit à ca. 120 Minuten an einem Nachmittag

Drei dieser Zeiteinheiten dienen zusätzlich dem Projektunterricht. Wenn also eine Klasse sich in einer Phase des Projektunterrichts befindet (zwei Mal jährlich), reduziert sich während dieser Wochen die Unterrichtszeit der Themenwelten.

Folgende organisatorische Fragen sind noch zu klären:

  • Welche zeitlichen Vorgaben müssen die Lehrpersonen bei der Konzipierung der Themenwelten berücksichtigen?
  • Wie wählen die Schülerinnen und Schüler die Themenwelten aus?
  • Gibt es Pflicht-, Wahlpflicht und/oder Wahlangebote?
  • Sind Einschränkungen bezüglich des Schuljahres der Jugendlichen möglich?